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Fettstoffwechselstörungen –wie gefährlich ist Cholesterin?

Aktualisiert: 8. Apr. 2021

Bei Patienten mit Arteriosklerose, den damit zusammenhängenden Folgekrankheiten wie Bluthochdruck, Angina pectoris, Herzproblemen, Durchblutungsstörungen oder sogar Infarkt sowie Schlaganfall haben viele Mediziner bei ihren therapeutischen Ansätzen jahrzehntelang vor allem einen Blutwert im Visier gehabt: das Cholesterin. Zu viel Cholesterin, so die ehemals einhellige Meinung, sei ein entscheidender Risikofaktor für die Entstehung von irreparablen Schädigungen an den Innenwänden der Blutgefässe und in der Folge von verengenden Ablagerungen, den sogenannten Plaques. Dementsprechend gehörten

Cholesterinsenker, die Statine, zur Standardmedikation, und noch heute zählen sie weltweit zu den am häufigsten verordneten Medikamenten überhaupt.


Kontroverse Diskussion


Inzwischen jedoch mehren sich Stimmen, die den Nutzen der Statine nicht nur wegen teilweise erheblicher Nebenwirkungen immer öfter in Frage stellen und die grundsätzlich eine andere Herangehensweise an das Phänomen namens Fettstoffwechselstörung fordern.

Zum einen ist inzwischen bekannt, dass es eine gewisse genetische Disposition für Abweichungen der Blutfettwerte von der anerkannten Norm gibt. In manchen Familien treten immer wieder sehr hohe Triglycerid- oder Cholesterinwerte auf, ohne dass sich ein Zusammenhang zum Beispiel zur Ernährung herstellen lässt. Auf der anderen Seite sind Fettstoffwechselstörungen ebenso wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen in der Häufigkeit ihres Auftretens „moderne“ Erscheinungen, die im eindeutigen Kontext mit den heutigen Lebensbedingungen stehen. Worin man sich heute fast schon wieder einig ist: Allein über eine fett- beziehungsweise cholesterinreiche Ernährung lässt sich die Erkrankung nicht erklären.


Eine Substanz im Portrait


Was genau ist denn nun eigentlich diese Substanz namens Cholesterin? Sie gehört zur Gruppe der Sterine und ist essenziell wichtig für die Überlebensfähigkeit unseres Organismus. Cholesterin wird in erster Linie in der Leber produziert und nur in geringem Masse aus der Nahrung aufgenommen. Die Substanz ist an der Bildung von Hormonen, der Gallensäure und von Vitamin D beteiligt. Beim Aufbau von Zellwänden nimmt Cholesterin eine sehr wichtige Funktion ein. Lipoproteine sind die Transportmittel, mit deren Hilfe

Cholesterin im Blut transportiert wird. Je nach Zielrichtung gibt es verschiedene Lipoproteine – die bekanntesten und für die Cholesterinproblematik wichtigsten sind HDL (high density lipoprotein) und LDL (low density lipoprotein). Das LDL wird im allgemeinen Sprachgebrauch oft auch als „böses“ Cholesterin bezeichnet. Es transportiert das Cholesterin von der Leber in die Körperzellen, während das sogenannte „gute“ HDL für den Rücktransport zur Leber sorgt. Daraus, dass der Fettstoffwechsel in der Leber stattfindet, ergibt sich, dass der LDL-Wert möglichst niedrig und der HDL-Wert möglichst hoch sein sollte. Dies ist ein wichtiger Punkt, denn allzu oft wird lediglich das Gesamtcholesterin bestimmt und bewertet. Dieser Wert lässt jedoch keinerlei seriösen Rückschluss auf eine etwaige Gesundheitsgefährdung zu. Hinzu kommen geschlechts- und altersspezifische Abweichungen von der Norm, die bei der Interpretation der Laborergebnisse oft nicht hinreichend berücksichtigt werden.


Körpereigene Produktion


Normalerweise funktioniert die körpereigene Cholesterinproduktion optimal abgestimmt auf den Cholesterinbedarf. Das heisst: Bei cholesterinarmer Ernährung produziert der Organismus mehr eigenes Cholesterin, bei viel Zufuhr über die Nahrung wird die körpereigene Synthese gedrosselt. Aus diesem Grund ist beim gesunden Menschen eine Beeinflussung der Cholesterinwerte über die Ernährung fast nicht möglich. Zwar gibt es Ausnahmen, beispielsweise bei Schilddrüsenerkrankungen oder speziellen Stoffwechsel-erkrankungen, doch sind diese relativ selten. Vor diesem Hintergrund wird verständlich, warum in vielen Fällen auch synthetische Cholesterinsenker nicht den gewünschten Effekt zeigen. Ihre Wirkung soll darauf beruhen, dass sie die cholesterinreiche Gallensäure binden und ihre Wiederaufnahme im Dünndarm erschweren, sodass die Ausscheidung erhöht wird. Auch hierauf reagiert der Körper jedoch mit einer vermehrten Cholesterin-Eigenproduktion, sodass die Werte im Blut nur wenig oder auch überhaupt nicht sinken.


Ernährung nur ein kleiner Faktor


Hartnäckig hält sich die Meinung, fettreiche Kost und Hühnereier müssten generell gemieden und von Menschen mit erhöhten Cholesterinwerten am besten sogar komplett vom Speiseplan verbannt werden. Dabei wird übersehen, dass wegen der bereits erwähnten Eigenregulation des Körpers ein solcher Weg zum Scheitern verurteilt sein muss. Anders sieht dies aus bei einer genetischen Veranlagung, die mit einer Störung des Cholesterinabbaus einhergeht und bei der die Cholesterinaufnahme über die Nahrung tatsächlich gedrosselt werden sollte. Grundsätzlich ist natürlich eine ausgewogene Ernährung empfehlenswert, die dem Körper viele Vitalstoffe und kein Übermass an Nährstoffen zuführt. Zu beachten ist, dass bestimmte Fette aus natürlichen Lebensmitteln sogar einen schützenden Effekt auf die Blutgefässe besitzen können. Dies gilt etwa für die

ungesättigten Fettsäuren zum Beispiel aus Raps- und Olivenöl sowie die Omega-3-Fettsäuren, wie sie unter anderem in Seefisch, Nüssen und vor allem in Leinöl und Walnussöl enthalten sind. Vorsicht sollte man hingegen bei industriell verarbeiteten und entsprechend in ihrer molekularen Struktur veränderten Fetten walten lassen. Süsswaren, Frittiertes und viele Margarinesorten enthalten ungesunde Transfettsäuren.


Was wirklich hilft


Auf die drastisch gestiegenen Fallzahlen von Menschen mit Fettstoffwechselstörungen in wenigen Jahrzehnten und den klar erkennbaren Zusammenhang zur modernen Lebensweise wurde bereits hin-gewiesen. Konkret bedeutet dies: Stress veranlasst den Körper, mehr Cholesterin zu produzieren. Evolutionsbiologisch ist dies auch sinnvoll, denn Stress bedeutete früher, dass körperliche Aktivität gefragt war – und Fette sind eine sehr gute Energiequelle. Heute allerdings folgen dem empfundenen (Dauer-) Stress oft keine Bewegung, sondern zum Beispiel besonders lange Arbeitstage im Büro, reichliches Essen und ein Frischluftmangel. Zu den besten Möglichkeiten, die Blutwerte zu regulieren und die Gesundheit des Körpers zu unterstützen, gehört deshalb regelmässiger Sport. Aber auch schon der tägliche Spaziergang in der Mittagspause leistet einen Beitrag dazu, dass Fette verbrannt werden – und er hat zugleich einen direkt entspannenden Effekt, sodass die Stressresistenz in künftigen anstrengenden Situationen erhöht wird. Stressoren sind übrigens auch Genussgifte wie Alkohol und Nikotin – ein Verzicht bedeutet eine enorme Entlastung für den Organismus. Grundsätzlich sehr zu empfehlen ist die regelmässige Ausübung von Entspannungsverfahren wie zum Beispiel Yoga.


Regulationsprinzip der Vitalpilze


Unterstützend wirken auch einige Vitalpilze positiv regulierend auf das Stressmanagement des Körpers, den Stoffwechsel allgemein und die Blutfettwerte im Speziellen ein. Dies ist unter anderem dadurch zu erklären, dass Vitalpilze als Nahrungsergänzungsmittel die Verdauung regulieren und die Nährstoffaufnahme optimieren. Auch ein ausgleichender Effekt auf das vegetative Nervensystem kann vielen Vitalpilzen zugeschrieben werden. Der Shiitake enthält das Alkaloid Eritadenin, das die Plasmakonzentrationen von Cholesterol und Phospholipiden senken kann, nicht aber den Triglycerid-Gehalt. Man geht davon aus, dass Eritadenin auf den Cholesterinstoffwechsel der Leberzellen direkten Einfluss nimmt. Auch könnte eine hemmende Beeinflussung des Linolsäure-Metabolismus in den Leberzellen durch Eritadenin für die beobachtete cholesterinsenkende Wirkung verantwortlich sein. Die in wissenschaftlichen Untersuchungen festgestellte anti-arteriosklerotische Wirkung des Shiitake wird ebenfalls mit der positiven Beeinflussung des Cholesterinstoffwechsels erklärt. Daneben wird auch über blutdrucksenkende und durchblutungsfördernde Effekte von Shiitake berichtet. Ebenso wie der Shiitake besitzt der Auricularia einen durchblutungsfördernden Effekt. Er kann dazu beitragen, dass sich insbesondere bei bereits geschädigten, verengten Adern die Durchblutung verbessert, so dass die Folgen einer Arteriosklerose spürbar gemindert werden. Der blutfettsenkende Effekt des Pleurotus ostreatus und seines Hauptbestandteils Chrysin wurde bereits umfassend untersucht. Chrysin kann unter anderem die Lipide im Blut signifikant nach unten regulieren. Die Wirkung ist dabei fast genauso effektiv wie bei der Gabe eines pharmakologischen Lipidsenkers. In weiteren Versuchen zeigten sich unter der Gabe von Pleurotus bei Hypercholesterinämie deutliche Rückgänge sowohl des Gesamtcholesterins als auch der Triglyceride, des LDL und der Phospholipide im Blut. Eine positive Wirkung auf den Cholesterinstoffwechsel wird auch auf die Substanz Lovastatin aus dem Pleurotus zurückgeführt, die zu einer Reduktion der Cholesterinsynthese in der Leber beiträgt. Der Cordyceps schliesslich kann nachweislich den Leber- und damit Fettstoffwechsel verbessern. Bemerkenswert ist sein antioxidativer Effekt – durch die Hemmung der Oxidation von Blutfetten wird Zellschädigungen vorgebeugt.



Erfahrungsberichte der Heilpraktikerin Corinna Schaar


Fallbeispiel 1

Ein 51-jähriger Angestellter wendet sich an mich, da bei ihm im Rahmen einer Routine-Vorsorgeuntersuchung erhöhte Blutfettwerte (Gesamtcholesterin, LDL und Triglyceride) festgestellt wurden. Der Arzt empfahl eine medikamentöse Behandlung mit Statinen, die

der Patient allerdings aufgrund von Nebenwirkungen, die er bei seiner Mutter miterlebt hatte, zunächst nicht beginnen möchte. Ich kläre den leicht übergewichtigen Patienten zunächst auf, dass seine Laborwerte wahrscheinlich auch eine genetische Komponente besitzen, und erarbeite mit ihm zusammen einen Plan für körperliche Aktivitäten in den nächsten drei Monaten. Die Blutdruckmessung ergibt einen Wert von 145 zu 85, und der Mann berichtet über gelegentliche leichte Durchblutungsstörungen in den Füssen. Ich verordne eine Kombination aus Maitake-, Auricularia- und Reishi-Extrakt, die zweimal täglich ebenfalls zunächst über drei Monate eingenommen wird.


Zum Kontrolltermin bringt der Patient, der aufgrund des regelmässigen Sports vier Kilogramm Gewicht verloren hat, Ergebnisse einer neuen Blutuntersuchung mit. Die Werte haben sich deutlich verbessert und beinahe die Norm erreicht. Der Blutdruck beträgt bei der Kontrolle 135 zu 80. Zur Stabilisierung dieses Zustands empfehle ich die Einnahme der Vitalpilze für mindestens weitere acht Wochen. Auf seinen Sport möchte der Patient ohnehin nicht mehr verzichten.


Fallbeispiel 2

Eine 38-jährige Zahntechnikerin mit eigenem Labor bittet um Rat. Ihre Blutwerte weisen schon länger ein isoliert erhöhtes LDL-Cholesterin auf. Bislang hat sie dem nicht viel Bedeutung beigemessen, doch nun ha­ben sie mehrere Menschen in ihrem Umfeld verunsi­chert, die sie darauf hinwiesen, wie wichtig eine Behandlung sei. In der Anamnese wird deutlich, dass die Frau angesichts hoher beruflicher Belastung häufig unter Druck steht und bisweilen auch die Zeit für eine geregelte Mittagspause oder ein freies Wochenende fehlt. Sie ist sich der Problematik bewusst und hat den festen Vorsatz, ihr Stressmanagement zu verbessern. Ausserdem berichtet sie von oft kalten Händen und gelegentlichen Nierenpro­blemen in der Vergangenheit. Zur Cholesterinregula­tion verordne ich Shiitake-Extrakt, den die zierliche Person zunächst vorsichtig einschleichen soll, beginnend mit einer Kapsel pro Tag und langsam steigernd auf bis zu drei Kapseln pro Tag. Ausserdem nimmt sie Cordyceps-Extrakt, der unter anderem für den Zell­schutz und die Verbesserung der Stressresistenz wich­tig ist. Ich empfehle ihr, ein Entspannungsverfahren wie Yoga, Tai Chi oder Qi Gong auszuprobieren.

Auch bei dieser Patientin verbessert sich der verän­derte Blutwert innerhalb weniger Monate deutlich. Die Unternehmerin wirkt zudem beim zweiten Termin deutlich weniger angespannt und berichtet, sie fühle sich psychisch ausgeglichener, was sie auf ihr Yogatrai­ning zweimal pro Woche und auch auf die Einnahme der Vitalpilze zurückführt.


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