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Inhaltsstoffe der Vitalpilze

Überblick: Vitalpilze sind wahre Füllhörner an von Menschen gesundheitsfördernden Inhaltsstoffen. Wir unterscheiden ernährungsphysiologische (Nährstoffe) und pharmakologische (z.B. immunstimulierende oder antivirale) Inhaltsstoffe. Das "Geheimnis" der Vitalpilze liegt in der spezifischen Kombination ihrer Inhaltsstoffe.

 

Einleitung

Vitalpilze sind wahre Füllhörner an Inhaltsstoffen. Da der Fruchtkörper überlebenswichtig ist für die Art, muss er gegen Bakterien, Viren, Fressfeinde und eine Vielzahl anderer Pilzarten optimal geschützt sein. Das Myzelium, das sich unter der Erde kontinuierlich ausdehnt, transportiert dabei Mineralstoffe und Spurenelemente über weite Strecken, um sie gegen andere Nährstoffe mit Pflanzen zu tauschen – und schliesslich im Fruchtkörper zu konzentrieren.

Wir finden darum in einem unter natürlichen Bedingungen wachsenden Fruchtkörper eine hohe Konzentration an ernährungsphysiologischen und pharmakologischen Inhaltsstoffen. Es versteht sich von selbst, dass für die biochemischen Prozesse, die für deren Herstellung nötig sind, auch das entsprechende «Baumaterial» zur Verfügung stehen muss (vgl. die Kategorie Das richtige Substrat und Eine kleine Pilzkunde). Die Zahl dieser sehr komplexen Inhaltsstoffe ist so gross, dass sie selbst nach Jahrzehnten intensiver Studien erst teilweise erforscht sind.


Isolate oder Komplexmittel?

Zu den einzelnen Stoffgruppen kann die Wissenschaft ihre gezielten Beobachtungen beitragen und wertvolle Hinweise liefern. So ist zumindest ein Teil der Wirkungen der Vitalpilze auf den Menschen erklärbar. Wollte man deren Funktionsweisen jedoch vollständig und detailliert erklären können, bräuchte es ein umfassendes und vollständiges Verständnis aller Stoffwechselprozesse im Körper. Das ist bis heute nicht möglich.

Wenn wir die «Geheimnisse» der Vitalpilze ergründen wollen, genügt es jedoch nicht, die Summe der Einzelteile zu addieren. Sprich, die einzelnen, isolierten Inhaltsstoffe anzuschauen. Vielmehr liegen diese «Geheimnisse» letztlich in deren Gesamtheit, ihrer Zusammensetzung, ihrer Komplexität und ihren Mengenverhältnissen untereinander.

Ein Beispiel dafür ist der im Shiitake (Lentinula edodes) enthaltene Wirkstoffkomplex AHCC (= Active Hexose Correlated Compound), der aus einer komplexen Mischung von Polysacchariden, Mineralien und Aminosäuren besteht, die sich sonst in keinem anderen Pilz findet. AHCC hat offenbar einen positiven Effekt bei Gebärmutterkrebs.

 


Einteilung der Inhaltsstoffe

In der Literatur werden diese Inhaltsstoffe grob in zwei Kategorien eingeteilt:

a) Ernährungsphysiologische Inhaltsstoffe

  • Alle acht essenziellen Aminosäuren, hoher Anteil aller Aminosäuren

  • Mehrfach ungesättigte Fettsäuren

  • Mineralstoffe (K, Ca, Mg, P etc.)

  • (Essenzielle) Spurenelemente (Mn, Cu, Fe, Se, Zn und Ge)

  • Vitamine B1, B2, B3, B5, B6, B9, B12 und D

  • Ballaststoffe

 

b) Pharmakologische Inhaltsstoffe

  • Polysaccharide (β-Glukane)

  • Di- und Triterpene

  • Ergosterol (Provitamin D2)

  • Eritadenine (antiviral, fördert Umwandlung von LDL- in HDL-Cholesterin)

  • Ergothionein (Antioxidans, Zellschutz)

  • Glykoproteide

  • Glykopeptide

  • Adenosin (verbessert u. a. die Durchblutung von Herz, Hirn, Muskeln und Lunge)

  • Vanadium (antidiatbetischer Cofaktor)

  • Enzyme (Glutathion-Peroxidase, Protease, Katalase, Peroxidase und Glucose-Oxidase)

  • Polyphenole

  • U.v.a.m. noch zu entdecken

 

Die zur Unterstützung der Gesundheit wichtigsten Inhaltsstoffe der Vitalpilze sind die pilzspezifischen Polysaccharide. Die sogenannten 1,3-1,6-Beta-D-Glukane haben eine so grosse Bedeutung für das Verständnis der Vitalpilze und ihrer Möglichkeiten, dass wir ihnen eine eigene Seite gewidmet haben. Für weitere Informationen vergleichen Sie bitte die eigens erstellte Kategorie.

Di- und Triterpene

Neben den Glukanen sind die Di- und Triterpene von grosser Bedeutung. Terpene sind Lipide (Fette), die als ätherische, bitter schmeckende Komponenten in vielen Pflanzen und Pilzen vorkommen. Aus ihnen leiten sich unter anderem die Steroidhormone ab (z. B. Kortison). Wir kennen rund 1700 dieser Di- und Triterpene im Tier- und Pflanzenreich. Besonders bei den Pilz-Terpenen handelt es sich um hochaktive Substanzen.

Triterpene wirken sich insbesondere günstig bei Entzündungen, Allergien, Viruserkrankungen, erhöhten Blutfettwerten und Thromboseneigung aus. Ihr Einsatz verspricht Erfolg bei allen Erkrankungen, zu deren Behandlung schulmedizinisch Kortison eingesetzt wird. Sie senken den Blutdruck, indem sie wie natürliche ACE-Hemmer wirken.

Besonders reich an Triterpenen ist der Reishi. Gerade die Pilz-Triterpene sind «[…] hochaktive Substanzen, die antikarzinogene Eigenschaften und eine Hautschutzfunktion gegenüber UV-Strahlen haben, sowie kardiovaskulär-protektiv und immunmodulierend wirken» 1.

Antioxidantien

Die Vitalpilze enthalten weiterhin eine Vielzahl wertvoller Antioxidantien. Besonders hervorzuheben ist hier der Vitalpilz Chaga. Untersuchungen des Brunswick-Instituts in den USA ergeben einen ORAC-Wert von 3'655'700 Einheiten pro 100 Gramm.

 

Der ORAC-Wert (Oxygen Radical Absorption Capacity) ermittelt die antioxidative Fähigkeit oder Kapazität von Naturstoffen. Die ORAC-Skala misst die Menge an freien Sauerstoffradikalen, die ein Nahrungsmittel im menschlichen Körper aufnehmen kann.

 

Die ORAC-Wert Skala testet die Aktivität, wie alle Komponenten eines Nahrungsmittels zusammenarbeiten, um eine Gesamtwirksamkeit zu erzielen. Damit erreicht der Chaga-Pilz die mit Abstand höchsten antioxidativen Werte, die jemals bei einem Naturprodukt gemessen wurden!

Zum Vergleich: die Acai-Beeren haben den zweithöchsten ORAC-Wert von 80'000 Einheiten pro hundert Gramm, gefolgt von Goji-Beeren mit 40'000 2.

 

 

 

 

 

 

Quelle: https://www.chagapilz.org/orac-wert-chaga-pilz/

 

 

 

Superoxiddismutase

Die Superoxiddismutasen (SODs) sind die stärksten antioxidativen Enzyme des Körpers. SODs sind wesentliche Radikalfänger, die zum Schutz der Zellen vor Freien Radikalen beitragen. Für Enzyme sind sie ungewöhnlich stabil. Sie spielen eine entscheidende Rolle bei der Reduzierung von oxidativen Schäden und Entzündungen. Untersuchungen zeigen, dass Tiere, die mit ausreichend SOD und Katalase versorgt waren länger lebten.

Superoxiddismutase ist wichtig für die gesunde Funktion der Augen. Körpergewebe, die durch Strahlentherapien belastet wurden, können mit Hilfe von Superoxiddismutase teilweise regeneriert werden. Auch die Funktion des Herzmuskels kann nach einem Herzanfall durch Gaben von Superoxiddismutase unterstützt werden. Superoxiddismutase kann auch das Immunsystem stärken, sie fördert u.a. Entgiftungsprozesse in der Leber und trägt dazu bei, Schwermetalle wie Quecksilber zu entgiften. Gaben von Superoxiddismutase können auch Hautschäden durch ultraviolette Strahlen verringern. Superoxiddismutase kann durch seine antioxidativen Fähigkeiten weiter zum Schutz vor verschiedenen Krebsarten beitragen.

SOD wird gezielt bei der Behandlung von chronischen Entzündungen (Arthrose u.a.) und Osteoporose eingesetzt. Ausserdem unterstützt es Zellschutz und Regeneration bei akuter Belastung (Sport).

Der Chaga Pilz hat 25 bis 50-mal mehr SOD als Coenzym 10, beliebte Säfte, Vitamine, Gerstengras, Beta-Carotin, Algen, Fischöle, ätherische Öle, aber auch als Reishi, Trüffel, Maitake, Cordyceps, Agaricus andere Pilze.

 

Einer nicht überprüfbaren Quelle zufolge wurden folgende Superoxid Dismutase (SOD) Einheiten pro Gramm gemessen:

  • Chaga Pilz 35.000

  • Agaricus Blazei 1.500

  • Reishi 1.400

  • Trüffel 860

 

 

Bild : Das Enzym Superoxiddismutase (SOD), Strukturdiagramm

 

Quelle: Jawahar Swaminathan and MSD staff at the European Bioinformatics Institute [Public domain], via Wikimedia Common

Ergosterol (Ergosterin)

Ergosterin kommt in der Zellmembran von Pilzen vor. Hier erfüllt es eine ähnliche Funktion wie das Cholesterin in tierischen Zellen und ist für die normale Funktion der Zellmembran essentiell. Es vermindert die Durchlässigkeit der Zellmembran und trägt so zu deren Stabilisierung bei.

Ergosterin ist ebenfalls eine Vorstufe des Ergocalciferols (Vitamin D2).

Ergosterol ist ein wichtiger Baustein vieler Hormone im menschlichen Körper. Ausserdem weisen Forschungsberichte auf eine antitumorale Wirkung hin.

Eritadenin

Eritadenin finden wir hauptsächlich im Shiitake (Lentinula edodes). Diese ungesättigte Fettsäure fördert in der Leber die Umwandlung von schädlichem LDL-Cholesterin in gesundes HDL-Cholesterin 3.

Ausserdem fördert es die rasche Ausscheidung des Cholesterins über den Darm, was wiederum den Fettstoffwechsel reguliert (das Verhältnis von HDL zu LDL, also vom «guten» und «schädlichen» Cholesterin).

Eritadenin besitzt die Fähigkeit, das Enzym S-Adenosyl-L-Homocysteinhydrolase zu hemmen, was zur Senkung des Cholesterinspiegels führt.

Eritadenin verhindert einen erhöhten Homocysteinspiegel, der als Risikofaktor für Arteriosklerose gilt.

Eritadenin wirkt entsäuernd und Basen bildend.

Eritadenin wirkt antiviral.

 

Ergothioenin (ESH)

Ergothionein ist ein schwefelhaltiges Vitamin. Während es Bakterien und Pilze selbst produzieren können, müssen es höhere Organismen aus der Nahrung oder aus dem Boden aufnehmen.

Es kommt in fast allen Zell- und Gewebetypen des menschlichen Körpers vor. Vermutet wird, dass Ergothionein physiologisch für die Abwehr von oxidativem Stress in Zellen bedeutsam ist; die genaue Funktion ist jedoch nicht geklärt. Studien zeigen zellschützende Wirkungen und es hilft dabei, Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen. Die antioxidativen und entzündungshemmenden Wirkungen sind belegt 4.

Forscher der Uni Basel stellten fest, dass dieses wenig bekannte Vitamin anaerob gebildet wird, das heisst ohne Sauerstoff. Das wiederum lässt vermuten, dass es uralt ist und schon vor über drei Milliarden Jahren von Pilzen und Bakterien gebildet wurde 5.

 

 

  1. https://wissen.forumviasanitas.org/media/pdf/Praxistipps/Knopf/VITALPILZEMykokonzept_V1.0.pdf

  2. https://www.chagapilz.org/orac-wert-chaga-pilz/

  3. J Nutr. 1995 Aug;125(8):2134-44. Hypocholesterolemic action of eritadenine is mediated by a modification of hepatic phospholipid metabolism in rats. Sugiyama K1, Akachi T, Yamakawa A.

  4. https://www.scinexx.de/news/medizin/zehn-neue-vitamine-fuer-die-langlebigkeit, abgerufen am 18.10.2018.

  5. https://www.unibas.ch/de/Aktuell/News/Uni-Research/Ergothionein-Antioxidans-fuer-sauerstofffreie-Zonen.html

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